jueves, 31 de diciembre de 2009

Ein Gedicht von María Paz Levinson


Todo el día escuchando la motosierra

En el tiempo que preparo algo para almorzar
se puede cortar un tronco bastante ancho.
Los movimientos de los últimos días
habían avanzado el final para el único árbol de la cuadra.
Ahora suena ese mosco gigante que chilla y se calla
y vuelve a chillar, tan molesto que cierro las ventanas.
Quiero que le pase algo malo al señor por cortar el árbol
pero en el momento que pienso eso me siento culpable:
es un trabajador, como vos enseñas él tiene que cortar el árbol.
El árbol es lo único que veo cuando abro los ojos desde la cama
el verde del ficus que se mueve con el viento
y ahora escucho, no quiero mirar cuando caiga
pero no hago más que estar en la ventana,
le lleva mucho tiempo cortarlo
calculo que el árbol tiene muchos años, la madera debe ser dura
no quiero mirar pero me cuesta no escuchar,
mejor me visto, salgo, cruzo y lo ayudo
así termina todo esto más rápido
nos podemos reorganizar: él sigue con la motosierra,
y yo puedo terminar con el hacha.



Den ganzen Tag die Motorsäge

In der Zeit, in der ich das Mittagsessen zubereite
kann man einen ganz schön dicken Baumstamm durchhacken.
Die Entwicklungen der letzten Tage
haben das Schicksal des einzigen Baums der Straße besiegelt.
Jetzt brummt diese Riesenfliege und verstummt
und heult wieder auf, so nervtötend, dass ich das Fenster schließe.
Ich will, dass dem Mann, der den Baum fällt, etwas zustößt,
aber kaum denke ich das, fühle ich mich schuldig:
Er ist ein Arbeiter, und wie du immer sagst, muss er den Baum fällen.
Wenn ich meine Augen vom Bett aus aufschlage, sehe ich nur den Baum
den grünen Fikus, der sich im Wind neigt,
und jetzt höre ich hin, will aber nicht zusehen, wenn er ihn fällt
mache nichts anderes, als am Fenster zu sitzen,
es dauert lange, ihn zu fällen
ich schätze, dass der Baum sehr alt ist, sein Holz wird schon hart sein
ich will nicht hinsehen, aber es fällt mir schwer nicht hinzuhören,
ich sollte mich anziehen, rausgehen und ihm helfen
so kommt das alles schneller zu einem Ende
wir können uns zusammentun: Er macht weiter mit der Motorsäge,
ich stoße mit der Axt hinzu.


(Übersetzt von Sarah Otter und Timo Berger)

* * *

María Paz Levinson wurde 1978 in San Carlos de Bariloche, Patagonien, geboren. Sie veröffentlichte die Gedichtbände "Ojos o luces" (1998) und "Blume" (2000) in den Ediciones del Diego, Buenos Aires, und eine Übersetzung des Gedichts "The Dancer" von H.D.. Gedichte von ihr erschienen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. in Nunca nunca quisiera irme a casa (Buenos Aires) und Revista de Belleza y Felicidad (Buenos Aires). In den späten 90er Jahren hängte sie zusammen mit anderen Dichterinnen jeden Samstag auf der Plaza Almagro, Buenos Aires, Gedichte an einer zwischen Bäume gespannten Wäscheleine auf. Passanten durften die Gedichte mitnehmen oder eigene zum Tausch anbieten. Ähnliche Aktionen führte sie in Barcelona, Bariloche und Berlin durch. Außerdem ist sie Mitorganisatorin eines jährlich stattfindenden Poesie- und Kunstfestivals in Bariloche.

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